Grau Tracklist
Grau von Tua ist ein einmaliges, großartiges Gesamtkunstwerk.
13.02.2009 War der Release, damals noch auf dem Deluxe-Records Label von Samy Deluxe.
Der Hörer wird in “Es Regnet” auf eine graue Reise engeladen. Ein Stück mit Tua gehen, er möchte uns “ein paar Sachen zeigen.”
Dass diese “Sachen” harte Realtitäten eines depressiven jungen Mannes sind, wird ebenso deutlich, wie das Genie eben dieses Künstlers.
In einem klassischen Spannungsbogen baut Tua sein Album auf. Jeder Track etwas näher an sein Innerstes, jeder Track schärft ein Bild.
Jedes Lied hat mehrere Facetten, die weit über die lyrische Ebene hinausgehen. Jedes Lied ist mit den anderen des Albums verwoben. Dies aber ohne Pathos. Dieses Album wurde nicht für die Zuhörer gemacht. Dieses Album musste gemacht werden, weil zu diesem Zeitpunkt, in diesem Leben dieses Künstlers, gar keine andere Wahl bestand.
Es gibt so viel über dieses Werk zu erzählen. So viel zu entdecken! Lyrik nie um der Lyrik willen, sondern immer mit einer Botschaft, die durch die beinahe durchgehend perfekte Form unterstrichen wird.
Es ist sieben Jahre her, dass ich das Album das erste Mal hörte und es verliert einfach nicht an Wucht.
Danke Tua!
SKBerghof
“Grau” Q&A
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Was hat der Künstler über das Album gesagt?
Im Zuge des elfjährigen Jubiläums von Grau erzählte Tua etwas über das Album. Dies wurde von Tidal am 13. Februar 2021 auf Instagram veröffentlicht.
Grau ist im Grunde genommen ein Sammelsurium von Tracks, die in den Jahren zuvor so peu à peu enstanden sind. Hier eine Skizze, da eine Skizze und alles hatte unterschiedliche Sounds und alles war nicht so richtig konzeptionell verbunden und dann bin ich nach Stuttgart, in eine Vorstadt von Stuttgart, Ditzingen damals, Gerlingen besser gesagt, zu unserem heutigen Tourmanager gegangen, Jeanz, Jens Baumgart, der ein Studio hatte dort und habe mich da einfach eingschlossen für, weiß ich nicht, zwei Monate oder sowas und habe hausiert wie ein Maulwurf. Ich habe dort all diese Skizzen, die so lose verbunden waren, in dieses eine Soundkonstrukt reingepackt und irgendwie alles zu Ende gearbeitet und mich total in dieses Album vertieft, bis morgens in dieses Album vertieft sozusagen und dann irgendwann bis nachmittags gepennet und die ganze Zeit nachts durchgearbeit. Ich glaube, dadurch ist das so ein hermetisches Ding geworden, so ein zusammenhängendes. Was war das für eine Zeit in meinem Leben? Naja, ich war Anfang zwanzig und hatte eine relativ bunte, mitunter aufregende und vielleicht auch nicht immer coole Jugend. Viele von den Geschichten hört man ja da, wer in meiner Umgebung war, wie sich das alles zu zugetragen hat. Ich glaube, ich habe damals sehr, sehr viele Sachen für mich auch neu erfunden, die ich bis daher noch nicht kannte, bis daher noch nicht konnte, die ich sehr intuitiv vielleicht richtig gemacht habe, die ich erst Jahre später verstanden habe und dann auch reproduzieren konnte, wissentlich. Ich glaube Grau ist insgesamt das Ergebnis von einer sehr intensiven Lebensphase, intensiven Periode meines Lebens und deswegen war das auch so ein wuchtiges Ding. Das könnte ich heute nicht mehr machen, würde ich auch nicht mehr wollen, und da bin ich auch ganz froh, dass nicht mehr das aus mir rauskommen muss. Aber so ist das nun mal, alles hat seine Zeit und das war die Zeit damals und ich freue mich, wenn ihr immer noch da reintauchen könnt und immer noch was davon habt und daraus ziehen könnt. Ich wünsche euch viel Spaß damit. Taucht tief ein in dieses graue Ding.
