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Das Lied thematisiert den Mord an Marie aus Georg Büchners Buch “Woyzeck”.

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Die Triebhaftigkeit und Leidenschaft Maries wird durch den Ausdruck (Anapher, Wiederholung…) “immer zu, immer zu” herausgestellt und betont, sie denkt in dieser Szene nur an ihr eigenes Vergnügen bzw. ihre Sexualität. Außerdem wird durch die Wiederholung einen Art Walzerrhythmus hergestellt, was wiederum eine Anspielung auf Sex ist. Der Walzer war nämlich als enger “Paartanz” ein etwas anrüchiger Tanz, der sogar im Biedermeier regelrecht als zu sexuell, und damit schlecht, verdammt wurde (auch hier: das negativ belegte Tanzmotiv, das sich durch das ganze Stück zieht).

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Der Jäger instrumentalisiert die Welt/die Natur zu seinem eigenen Spaß (“das Jagen ist meiFreud”), entnimmt ihr also ihren Selbstzweck und tötet sie sogar in einem gewissen Maße um sich selbst zu bereichern, hier Freude zu haben.

Die zweite Funktion des Liedes ist die Darstellung des Charakters des Tambourmajors, der hier mit dem Jäger gleichzustellen ist. “Jagen” bedeutet also “verführen” oder “ins Bett bekommen”, also reine Sexualität nur des Spaßes Willen (“lustig ist die Jägerei” ; “das Jagen ist mei` Freud”) und nicht aus Liebe. Der Tambourmajor begehrt also Marie oder besser ihren Körper nur des “Besitzens” wegen, jedoch nicht ihre Person/Charakter an sich.

Sein Charakter als “herumziehender Soldat” wird durch “ritt einst…” klargemacht, hier wird seine nicht sess- oder standhafte Person betont, also auch seine Untreue gezeigt.

Hierin besteht auch die Überleitung zu Thema drei, zum “Eifersuchtsdrama”: die Figur des Tambourmajors wird herausgestellt und er wird als triebgesteuerter Mensch im Gegensatz zu dem hier “moralischen” Woyzeck gezeigt.
Quelle

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Interessant ist, dass fast jede Schicht beachtet wird:

  • “Landmann” = Schicht der Bauern
  • “Weißbinder, Schuster und Schneider” = Handwerker
  • “Arzt” = bürgerliche, intellektuelle Schicht
  • “Soldat” = Schicht der Niedrigsten/Untergebenenen,

Nur der Adel und die Kirche wurden ausgelassen, jedoch ist die Funktion des zweiten in der ganzen Rede verdeutlicht und auch ironisiert (siehe oben). Man kann auch sagen, dass Büchner den Adel bewusst ausgelassen hat, um zu zeigen, dass diese Schicht ausstirbt (Forderungen der Vormärz – Bewegung).
Vgl.

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Er sieht sich als “Wanderer”, der also in keine gesellschaftlichen Strukturen eingebunden ist, vieles sieht, kennen lernt und somit die Welt unabhängig betrachten und kritisieren kann. Auch der Ausdruck “der gelehnt steht an den Strom der Zeit” verdeutlicht diese Sicht; der Strom der Zeit ist die Geschichte der Welt/der Menschheit. Der “Wanderer” betrachtet also die Geschichte, an der er selbst keinen Anteil hat (“gelehnt steht” = nicht “mitschwimmt”) und kommt so als unabhängiger Beobachter zu der Frage nach dem Sinn und Zweck des Menschen.
Quelle

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Die zweite Rede des Burschen wird als “Predigt” bezeichnet, was man in der Regieanweisung sowie an seinem Pronomengebrauch erkennen kann: das Personalpronomen “ich” wird kaum verwendet, also “spricht Gott durch ihn”, was auch durch die vielen Bibelzitate herausgestellt wird. Diese Zitate helfen ihm gleichzeitig, auch mit seiner einfachen Sprache seine Gedanken zum Ausdruck zu bringen.
Wichtig bei der Interpretation dieser “Predigt” ist seine Position im Raum, die in der Regieanweisung beschrieben wird. Er steht auf dem Tisch und ist somit über die anderen Wirtshausgäste/Menschen erhaben: er besitzt den völligen Überblick und steht außerdem eine Stufe höher zu Gott. Der Bursche (= der “normale” Alltagsmensch) ist nun also derjenige, der die Bibel (Bibelzitate) auslegt und die Übermittlerfunktion des Priesters/Geistlichen für den Menschen übernimmt. Man kann also den Tisch auch als Kanzel betrachten.

Büchner ironisiert und kritisiert also mit dieser Darstellung die Funktion der Geistlichen, da hier ein normaler Handwerksbursche die Tätigkeit des studierten und somit “überlegenen” Priesters übernehmen kann. Es wird deutlich gemacht, dass jeder in der Lage ist, das “Wort Gottes” für sich zu deuten, sich eine eigene Meinung zu bilden, und diese anderen Menschen nahe zubringen. Somit darf kein Theologe/keine Kirche den Anspruch erheben, die alleinige und einzige Wahrheit/Bedeutung der Bibel zu kennen.
Quelle

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Das Lied hat die Funktion, die Situation der armen Menschen darzustellen. Die ersten beiden Zeilen zeigen die wirtschaftliche Situation, also die Armut; das Hemdlein ist die “äußere Hülle”, man kann auch sagen die Verkleidung, die die Menschen voneinander absetzt. Büchner möchte damit ausdrücken, dass die Menschen alle vom “Innenleben” her gleich sind und nur durch die äußeren Umstände unterschieden werden. Hier äußert sich also sein Weltbild. Die bittere Armut wird durch den Satz “das ist nicht mein” verdeutlicht und nimmt gleichzeitig Bezug zu dem Märchen “Sterntaler”: das arme Mädchen hat im Gegensatz zu dem Burschen ein eigenes “Hemdlein” und dazu noch eine “fromme und gute” Seele, die bei ihm durch den Brandwein “verdorben” ist. Diese Zeile ist auch eine Kritik an der biblischen Auffassung von der göttlichen und ewigen Seele, die im Lied, also im realen Leben, durch äußere Umstände (Armut…) beeinflusst und zerstört wird und demzufolge etwas Negatives darstellt (“stinkt”). Hier kommt wieder Büchners Sicht zum Tragen, die besagt, dass der Mensch durch seine Umgebung/die Gesellschaft beeinflusst und geformt wird.
Quelle

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Beim ersten Handwerksburschen fällt auf, dass auf fast jedes positive Wort ein negatives folgt. In diesem Beispiel “stinket” und “Branntewein”. Er benutzt häufig die Pronomen “ich” und “mein(e)”, das verdeutlicht, dass er auf seine eigene Rede/Weltsicht vermitteln möchte.

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Auch dieser Satz erinnert an eine Bibelstelle:

Euer Reichtum ist verfault, und eure Kleider sind mottenfräßig geworden. Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird zum Zeugnis sein wider euch und euer Fleisch fressen wie Feuer; ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen.
Jakobus 5,2-3

“Geld” ist eine Metapher, ein Symbol, für weltlichen Reichtum, Ruhm oder Macht, was die Bildung von Ständen verursachte. So wird deutlich gemacht, dass die durch Geld definierte Klassentrennung nicht gerechtfertigt ist und somit auch keinen Anspruch auf Gültigkeit besitzt. Alle Menschen sind also im Endeffekt gleich und es wird aufgerufen, sie auch dementsprechend zu behandeln und zu betrachten. Unterstrichen wird diese Sicht durch den Ausruf ,,Vergissmeinnicht", der in Bezug zu der vorhergegangenen These, die pure Ironie des menschlichen Anspruchs auf Ewigkeit und Unvergesslichkeit darstellt.
Quelle

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Vermutlich eine Anlehnung an die Johannes Offenbarung 9,2: “und es ward verfinstert die Sonne und die Luft.”

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