F.R. befindet sich zwischen den Stühlen des kommerziellen Erfolges und der Tatsache, sich und seiner Musik treu zu bleiben. Einerseits möchte er Erfolg haben, doch dafür müsste er von seinem bisherigen Stil abweichen, sodass er lieber einen Kompromiss bevorzugt.

Da kein anderer Rapper diesen Kompromiss eingehen zu vermag, und entweder sich selbst treu bleibt, oder sich dem Mainstream öffnet, befindet er sich alleine in dieser Position und findet dementsprechend “viel Platz” vor.

Außerdem ist es zwischen Stühlen meistens nicht gemütlich, also noch ein Widerspruch.

Er fragt sich, ob er noch lang genug Motivation für die Musik aufbringen könne, bis er endlich weitreichenden kommerziellen Erfolg verbuchen kann. Wie bereits in der ersten Strophe erwähnt, müsste er sich dazu dem Mainstream öffnen, doch er sitzt zwischen den Stühlen.

Der angesprochene Kompromiss ist das Leitthema seines 2. Albums Mittelweg, welches davon handelte, eben jenen Mittelweg bzw. Kompromiss in seinem Leben zu finden, um sowohl die Musik, Schule und sonstige Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen. Doch F.R. musste feststellen, dass dies nicht stets möglich ist und muss, dem Songtitel entsprechend, Prioriäten setzen.

Ebenso spielt er auf den Kompromiss zwischen Mainstream und Identität an.

Im Verlauf dieser Strophe hat F.R. bereits auf seine drei früheren Alben verwiesen. Wer bist du? ist nun das 4. Album innerhalb von 6 Jahren seines noch jungen Lebens, was deutlich seine Prioritäten aufzeigt.

Erneuter Verweis auf sein Debütalbum Mundwerk

Aus dem Track “Abstand” aus dem Album Mittelweg

Bezug auf die US-Fernsehserie “LOST”, die von 2004 bis 2010 vom TV-Sender ABC produziert und ausgestrahlt wurde. Im Verlauf der 6 Staffeln wurde nie explizit erklärt, warum die Initiative nun existiere, lediglich dass es ein mysteriöses Forschungsprojekt sei. Für den Fortgang der Handlung ist dies auch überhaupt nicht von Belang.

Für den konsumgetränkten Zuschauer ist dies die neue Variante der metaphysischen Fragen “Warum existieren wir? Was ist der Sinn des Lebens?”. Pi zeigt damit, wie ablenkend und manipulierend die Unterhaltungsindustrie sein kann, da die Serie für knapp 6 Jahre, und sogar darüber hinaus, das Leben von Millionen von Fans geradezu bestimmt hat.

Es ist ein häufiges Phänomen, dass Leute sich von Fernsehserien und anderen Konsumgütern derart fesseln lassen, dass sie sich gar nicht mehr für das Tagesgeschehen in der Wirtschaft und Politik interessieren, also für das vermeintlich “Wichtige”.