@SinaTheQueen ich würde mich prinzipiell auch mehr in die Werke von Prezident fuchsen, da er ähnliche Literatur favorisiert, wie ich es auch tun würde. Gilt auch für philosophische / sprachtheoretische Thematiken. Wenn ich da an Foucault, Adorno oder Sartre denke. Aber manche Werke (Dante) hab ich halt hier liegen, aber jetzt über 500 Seiten lesen, nur um ein paar Zeilen zu interpretieren, kann ich mir dann auch nicht ganz geben. Wobei er sich ja auf den dritten Gesang(?) fixiert hatte. Würde er einem seinen alten Studienplan vorlegen, könnte man sich wenigstens daran lang hangeln. Aber man muss eben auch den Aufwand bedenken und der ist immens. Und ich gebe dir recht, dass nicht jeder die Zeit findet, sich dahingehend zu bilden, wenn er das nicht direkt oder indirekt studiert und den Luxus von freizugänglichen Bibliotheken hat, die an Universitäten teilweise sehr gut sortiert sind oder man sich kostenlos Werke dazu bestellen oder fernleihen kann.
Man sieht das Leben ja immer nur aus dem eigenem Wissen/Erfahrungen heraus und interpretiert so die Welt. Kann auch verstehen wieso dann kommt “hä? Wieso versteht ihr das nicht?”
Gleiches sehe ich auch bei Haftbefehl. Obwohl es ‘nur’ Slang ist, müsste man Haftbefehl erst mal erklären, dass seine Sprache früher oder später auch in Universitäten behandelt wird. Entsprechende Kategorisierungen und Interpretationen werden dann dazu entsprechend eingeführt. Es gibt genügend interessierte Studenten und ein paar Professoren, die daran großes Interesse haben. Hätte ich damals mein Germanistik-Studium nicht geschmissen, wäre Rap mein Schwerpunkt geworden. (hat halt keiner wirklich angeboten)
Schwierig wird es, weil man erst einmal die Quellen identifizieren / verstehen / einordnen muss. Dann kommt aber noch die Interpretation / Einbettung des Künstlers hinzu, womit die eingängige Quelle auch leicht verfremdet/verzerrt wieder geben wird. Und da fangen die Leerstellen für den an, der versucht das Gesagte zu verstehen und dann kann man sich Wittgenstein und Andere, die sich mit der Interpretation und dem Verständnis von Sprache auseinander gesetzt haben.
Wenn man dann erst mal Adorno erklären will, müsste man erst einmal erklären, wie Sprache eigentlich funktioniert (https://de.wikipedia.org/wiki/Sprechakttheorie), also das Sprache eine gewisse Art von Handlung ist oder sie Objekte in bestimmte ‘Dinge verpackt’ und Adorno darin eine gewisse Entfremdung gesehen hat und so weiter. Wenn man sich zusätzlich noch mit der kantischen Kritik der Reinen Vernunft auseinander setzt und merkt, dass das auch viel mit Sprache und den bezeichneten Dingen zu tun hat, dann platzt einem nur noch der Kopf (ich hab die Kritik nie verstanden)
Ist ja ganz nett, wenn man rhetorische Mittel findet und sie benennt, aber viele wissen gar nicht, dass hinter diesen Bezeichnungen eine ganze Wissenschaft steckt. Ist eben die Frage, wie stark man das alles vertiefen sollte.