[Strophe 1]
Es traf Dich mitten in der Nacht
Als hätte man es kommen sehen, doch nie daran gedacht
Sinne vernebelt, Körper schwach, zu viel Last
Mutterseelen alleine, keine Widerstandskraft
Und die Bibel lag fast in Reichweite, der Nachttisch-Schublade zu deiner Seite doch wusste keinen Rat
Der letzte seiner Art, verlässt den reinen Pfad
Ein Erzengel quittiert seinen Dienst am Dienstag
Es klingt hart, viel zu hart
Zusammen am Familiengrab
Vom Goldjungen im Zinksarg
Kein Herzschlag , Ein Hirnschlag
Infarkt, kein Tiefschlaf
Aus dem der Mann bald wieder erwacht
Welch ein Gott reißt seinen besten Vasallen aus der Gegenwart?
Hast du aufgehört mit ihm zu reden jeden Tag ?
Danach zu leben wie die Regel es vermag?
Du warst nicht gerade ein Priester im Zölibat
Eher so Zwiespalt, kein Kostverächter, doch auch kein Genießer
Einer der maßlos übertrieb und dann nicht merkt dass er zu viel hat
Doch der größte Segen den´s für uns Kollegen jemals gab
Hätt ich dir noch gerne mal gesagt

[Refrain]
Wenn man Schriften trauen kann warum trauern wir dann?
Das Schlaue darin ist das Schlaue daran
Wollte Dir immer mal was schreiben, doch ich trau mich nicht ran
Aber jetzt geh ich das glaub ich mal an

Wenn man Schriften trauen kann, warum trauern wir dann?
Dein Wort in Gottes Ohr. Oh manchmal kau ich daran
Immer wenn ich unglaublich traurig bin glaub ich daran
Zumindest versuch ich´s so gut ich auch kann
(So gut ich auch kann)

[Strophe 2]
Es traf mich mitten in der Urlaubssonne
Wie abgeworfene Lenkbomben die vom Kurs abkommen
In Bruchteil von Sekunden aus der der Spur geworfen
Unheil kam, kurz nach 10, kurz nach dem Guten Morgen
Bruder unter Tränen: »Da ist was mit Michael geschehen«
Problem: Das Internet will Ruf morden
Er hat ihn gestern noch gesehen, hing da rum
Irgendwo am Bochumer Engelbertbrunnen
Hat ihm Geld geliehen, sah eher mittelprächtig aus
War nicht gut bestellt um ihn
Wankte in ein Treppenhaus, dort wo er gemeldet schien
Wir dachten noch wir helfen ihm, doch damit war dann Schluß
Seit besagter Nacht, vom achten auf neunten August
Die Fremdenzimmertür hinter Dir, kurzentschlossen
Es endete dann hier wie es musste
Sturzbesoffen, zwischen vergossenen Wehrmutstropfen
Leergut und Hotelbettpfosten!
Das Traurigste aller Heldeneposse
Uns bot sich ein Inferno wie bei Dante
Apostel auf dem Schlachtfeld gefallen, wie im Kampfe
Und das schwerste daran:
Jeder Vers war bislang mit Herz und mit Hand
Doch wo waren dein Schwert und Lanze?

[Refrain]
Wenn man Schriften trauen kann, warum trauern wir dann?
Dein Wort in Gottes Ohr. Oh manchmal kau ich daran
Immer wenn ich unglaublich traurig bin glaub ich daran
Zumindest versuch ich´s so gut ich auch kann
(So gut ich auch kann)

[Strophe 3]
Es traf uns alle
Saß uns in den Gliedern
Sahen uns alle wieder
Galla in Walhalla und wir sangen die alten Lieder
Halten deinen Namen hoch
Er hallte in der Halle wieder
Die alten Semester kamen zusammen
Wie Stammesbrüder und Schwestern
Damals wie heute, früher wie gestern
Doch bekam es jetzt ein ganz anderes Kaliber
Die Wahrheit ist: Es ist noch lange nichts vorüber
Eins wurd’ uns bewusst. Das ist was für die Ewigkeit
Langlebigkeit. Verlust
Die Leute sind verliebt darin
Verehren es wie Reliquien
Gezeichnet mit Insignien
Wird bleiben wie Amphibien im Fluß
Und Du am Schluß nicht der Verlierer
Der Tod ist nicht das Ende
Dazu dient die Melodie
Der Teil von Dir bleibt hier
Er ruhe in Poesie